Erste Hilfe für Greifvögel, Falken und Eulen
Braucht der Vogel Hilfe?
Diese Frage stellt sich jedem, der einen Vogel in einer zunächst ungewohnten Lage entdeckt.
Sie ist jedoch nicht immer einfach zu beantworten, vorallem nicht für Laien.
Einige Beispiele haben wir im Folgenden aufgeführt.
Im Zweifelsfalle sollte am besten vor dem Eingreifen Rat eingeholt werden,
da es nicht immer sinnvoll ist einen Vogel der Natur zu entnehmen.
Sie ist jedoch nicht immer einfach zu beantworten, vorallem nicht für Laien.
Einige Beispiele haben wir im Folgenden aufgeführt.
Im Zweifelsfalle sollte am besten vor dem Eingreifen Rat eingeholt werden,
da es nicht immer sinnvoll ist einen Vogel der Natur zu entnehmen.
Flugunfähig
Ein augenscheinlich ausgewachsener Vogel fliegt nicht weg, kann höchstens hüpfen, oder reagiert überhaupt nicht auf eine Annäherung - hier ist in aller Regel Hilfe nötig!
Das Tier ist zu geschwächt, oder akut verletzt und nicht mehr in der Lage zu flüchten. Es sollte unbedingt gesichert und zur weiteren Untersuchung an Fachstellen übergeben werden. |
Anflugtrauma
Beim rasanten Jagdflug kann es leicht passieren, dass Vögel vorallem Gefahren die vom Mensch ausgehen nicht rechtzeitig wahrnehmen. Die meisten Kollisionen finden mit Autos und Glasscheiben statt. Wenn ein Vogel regungslos und aufgeplustert, meist mit geschlossenen Augen am Strassenrand, oder unter einem Fenster sitzt ist die Vermutung naheliegend, dass es sich um ein Kollisionsopfer handelt. Diese Vögel sollten dringend gesichert werden,
da oft auch Spätfolgen eintreten, nachdem sie zunächst noch fluchtfähig sind. Sie sollten unbedingt dunkel und ruhig untergebracht werden. |
Unterbringung
Sobald feststeht, dass der Vogel Hilfe benötigt sichern Sie ihn bitte zunächst (ggf mit Handtuch, oder Handschuhen) und setzen ihn in einen genügend grossen Karton, der mit etwas Küchenpapier ausgelegt ist. Jegliche Gitter, wie handelsübliche Vogel-, oder Nagerkäfige eignen sich auch nicht für eine vorübergehende Unterbringung. Gerade scheue Wildvögel verletzen sich schnell die Wachshaut, oder ruinieren sich ihr überlebenswichtiges Gefieder am Gitter. Im dunklen Karton fühlen sie sich einigermassen sicher und bleiben meist ruhig.
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Handaufzucht
Gut gemeint ist längst nicht immer gut gemacht.
Bitte sehen Sie unbedingt davon ab, Wildtiere jeglicher Art ohne ausreichende Vorkenntnisse (und Bewilligung!) selber von Hand aufzuziehen. In den meisten Fällen passieren grobe Fehler, die den Tieren entweder direkt das Leben kosten, oder zumindest eine spätere Auswilderung unmöglich machen. Wenden Sie sich in jedem Fall an eine sachkundige Stelle, die den Findling übernimmt, oder zurückführt. |
Jungvögel
Bei weitem nicht jeder Jungvogel, der sich in bodennähe befindet, muss mitgenommen werden!
Jedes Jahr werden unzählige junge Vögel unnötig eingesammelt, da sie den Nistplatz verlassen bevor sie fliegen können und als "Ästlinge" in der Umgebung unterwegs sind. Sitzt der Jungvogel an einem potentiell gefährlichen Ort kann man ihn bedenkenlos anfassen und an einen sicheren Platz in der Nähe, ggf zurück ins Nest setzen. Nur wenn er noch zu jung für Ausflüge, oder offenbar verletzt ist, sollte man eingreifen. Am besten holen Sie sich Rat zur jeweiligen Situation ein, wenn Sie sich unsicher sind. Junge Waldohreule mit schweren Gefiederschäden und Missbildungen,
nach einer Handaufzucht durch Laien. Dieser Vogel konnte leider nur noch erlöst werden. |
wie kann man helfen?
Futter und Wasser
Bitte versuchen Sie nicht dem Fundtier Wasser, oder Futter direkt einzugeben. Der Eingang zur Luftröhre sitzt bei Vögeln direkt hinter der Zunge und Flüssigkeiten gelangen bei unsachgemässer Eingabe schnell in die Lunge.
Falsches Futter wie verarbeitetes Fleisch, oder Katzenfutter führt zu Verdauungsproblemen, oder Organschäden. Zudem liegen womöglich bereits Probleme vor, die Sie von Aussen garnicht sehen und bedenken. In aller Regel schadet eine Fütterung vor der Übergabe an eine Pflegestelle mehr, als sie nützt. |
Wärme
Vögel haben von Natur aus eine höhere Körpertemperatur
als Säugetiere. Diese aufrecht zu halten kostet Kraftreserven, die ein bereits geschwächter Vogel womöglich nicht mehr hat. Als erste Hilfe Massnahme können Sie daher eine Wärmequelle anbieten. Bitte beachten Sie jedoch, dass sich das Tier auch davon zurückziehen kann, falls es ihm zu warm wird. Eine Flasche mit warmem Wasser, auf einer Seite der Kartonschachtel eignet sich durchaus als Notlösung. |
Ziel der Pflege von Wildtieren, sollte stets die Rückkehr in die Natur sein!